Was ist an dem Münzwurf so besonders?
Der Referee signalisiert das Ergebnis des Coin Toss. Um besser mitreden zu können, steigen wir mal etwas tiefer in die Details eines Spiels und der Taktik im American Football ein. Der aktuelle Spielstand, die augenblickliche Feldposition und die verbleibende Spielzeit sind Faktoren, die bei allen taktischen Entscheidungen zu berücksichtigen sind. Die grundsätzliche Strategie dahinter wird natürlich durch die spezifischen Stärken und Schwächen des Kaders einer Mannschaft oder die Vorlieben der Coaches bestimmt.
Was bei Profi- oder US-College-Teams letztlich dasselbe ist, denn da haben die Coaches die Spieler ja so ausgesucht, dass sie in ihr Konzept passen.
Bei Amateurmannschaften (oder nach Trainerwechseln bei einem Team) lauert hier manchmal schon die erste knifflige Entscheidung für Coaches: Passt der Coach sich besser an die Fähigkeiten der Spieler an oder versucht er, sein eigentlich gewünschtes Konzept durchzuhalten und den Spielern beizubringen, auch wenn dies länger dauert?
So weit sind wir noch nicht, wir blicken erst einmal auf einen typischen Ablauf eines Spieles. Zunächst benötigen wir einen Münzwurf - und da fangen die Probleme auch schon an: Festgelegt wird durch die fallende Münze nicht, wer den Ball bekommt und wer welche Spielfeldhälfte als erste nimmt. Sondern: wer die Entscheidung darüber trifft, wer vor welcher Halbzeit entscheiden darf, wer entscheiden darf, ob er über Ballbesitz oder Spielfeldhälfte entscheiden darf...
Womit eines gleich klar sein sollte: Warum selbst in Super Bowls es schon vorgekommen ist, dass die Schiedsrichter den auswählenden Teamkapitän höflich daran erinnert haben, ob er nicht noch einmal genau überlegen möchte, was er da gerade gewählt habe. Football-Referees weisen Spieler, die sich im Regelwerk verheddert haben, bei mutmaßlich sinnlosen Entscheidungen darauf hin und akzeptieren sie erst auf Nachfrage. Rein theoretisch wäre es möglich, dass vor beiden Halbzeiten die gleiche Mannschaft den Kickoff ausführt und dem Gegner damit das erste tatsächliche Angriffsrecht überlässt. Was daran taktisch sinnvoll wäre, müsste erst noch herausgefunden werden. Vor einiger Zeit allerdings hat sich schon mal ein Trend, damals völlig neu, herausgeschält, an den vorher selten jemand gedacht hatte. Heute ist es nahezu Standard, dass die Mannschaft, die den Münzwurf gewinnt, entscheidet, dass der Gegner für die erste Halbzeit die Wahl treffen soll und man selbst in der zweiten an der Reihe sein will.
Im Ergebnis bekommt man so nach der Halbzeitpause das erste Angriffsrecht und nicht zu Spielbeginn. Dies gilt als tendenziell wertvoller, denn in den frühen Spielphasen sind die Verteidiger noch nicht müde, die Angreifer hatten noch keine Gelegenheit, mit ihrer vorhergehenden Spielzugauswahl "falsche Fährten" hinsichtlich ihrer tatsächlichen Taktik zu legen und dadurch Unsicherheit beim Gegner zu erzeugen.
Und: Es steht 0:0, es ist noch die volle Spielzeit zu absolvieren. Je "weniger unentschieden" ein Zwischenresultat ist und je weniger Restspielzeit verbleibt, desto wichtiger ist das eigene Angriffsrecht, weil es auch die Kontrolle über die Spielzeit erlaubt. Üblicherweise hat so der Verlierer des Münzwurfs die Wahl, ob er für die erste Hälfte über Ballbesitz oder Spielfeldhälfte entscheiden will.
Von absolut irrsinnigen Wetterkapriolen mal abgesehen ist die Spielfeldhälfte eigentlich völlig egal, zwischen erstem und zweiten Spielviertel werden die Seiten getauscht, ebenso zwischen dem dritten und vierten. Also wird sinnvollerweise entschieden, dass man über den Ballbesitz entscheiden möchte. In einem weiteren Schritt wird der Gegner zum Kickoff "verurteilt". Hier kommt in der emotionalen Atmosphäre vor einem Spiel ab und an einmal ein "Denkfehler" vor, dass der Teamkapitän meint, wenn er einfach über die Spielfeldseite entscheiden würde, dürfte er vor Halbzeit zwei über Ballbesitz entscheiden. Sein Recht ist aber erst einmal nur, darüber zu befinden, wer diese Entscheidung treffen darf.
In Hälfte zwei macht dies der Gegner, und der würde wohl wählen, über den Ballbesitz zu entscheiden und seiner Mannschaft danach das Angriffsrecht zu sichern. Die eher unwichtige Entscheidung darüber, welche Endzone sein Team verteidigen soll (wobei hier die Wetterlage in Freiluftstadien durchaus berücksichtigt wird), trifft dann der andere Teamkapitän. Per pantomimischer Einlage signalisieren uns die Schiedsrichter, welches Team kicken und welches den Ball nach dem Kickoff fangen soll. Dann erleben wir den ersten Auftritt der so genannten "Special Teams", also der Einheiten, die die speziellen Spielsituationen wie Kickoffs, Punts, die dazugehörigen Returns oder Field Goals absolvieren. Kicker, Punter und zumindest bei den finanziell aus dem Vollen schöpfenden Profi-Teams auch "Long Snapper" sind tatsächlich Spezialisten, die ansonsten nie mitspielen. Der Rest sind ausgewählte Akteure, die eigentlich zu Angriff oder Verteidigung gehören.
Ein weiterer wichtiger Faktor, um ein besserer American Football-Spieler zu werden, ist die körperliche und mentale Vorbereitung. Es ist wichtig, regelmäßig zu trainieren und sich auf die körperlichen Anforderungen des Spiels vorzubereiten. Dazu gehört auch, sich ausreichend zu ernähren und ausreichend Schlaf zu bekommen, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Auch mentale Vorbereitung ist wichtig, um das Spiel im Kopf durchzuspielen und sich auf die verschiedenen Situationen vorzubereiten.
Es ist auch wichtig, als Team zu arbeiten und die Stärken und Schwächen der anderen Spieler zu kennen, um effektiv zusammenarbeiten zu können. Eine gute Kommunikation und das Verständnis für die Rollen und Aufgaben jedes einzelnen Spielers innerhalb des Teams sind entscheidend für den Erfolg.
Abschließend lässt sich sagen, dass American Football ein sehr komplexes und anspruchsvolles Spiel ist, bei dem es viele Faktoren gibt, die berücksichtigt werden müssen, um erfolgreich zu sein. Um ein besserer American Football-Spieler zu werden, ist es wichtig, sich mit den taktischen Aspekten des Spiels auseinandersetzen, die körperliche und mentale Vorbereitung ernst zu nehmen und als Team zusammenzuarbeiten. Durch harte Arbeit, Weiterbildung und die richtige Einstellung kannst Du deine Fähigkeiten verbessern und zu einem wertvollen Mitglied deines Teams werden.
